Die Jahre und Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg waren die grosse Zeit des modernen Kirchenbaus. Im zerbombten Frankfurt am Main wurde bereits 1948 unter finanzieller Beteiligung des Schweizer Hilfswerks die erste Kirche - eine hölzerne Notkirche - in «Staudacher Form» nach Plänen des Zürchers Emil Staudacher sowie von Otto Bartning, dem Vordenker der protestantischen Kirchenbaubewegung in Deutschland, errichtet. Das Buch dokumentiert die folgenden Jahre anhand von 25 ausgewählten Sakralbauten. Ob der Pritzker-Preisträger Gottfried Böhm, der rheinische Mystiker Rudolf Schwarz oder Herbert L. Stout, der Pastor einer Baptistengemeinde - die Architekten und Baumeister jener Zeit schufen innerhalb der dokumentierten 25 Jahre höchst komplexe bis beeindruckend schlichte Beispiele modernen Kirchenbaus. Den Abschluss bildet das 1973 streng-linear, dennoch weich in Beton geschnittene evangelische Gemeindezentrum des Frankfurter Hochschulprofessors Günter Bock. Der Deutsche Werkbund wurde im Jahr 1907 von zwölf Künstlern und zwölf Unternehmern in München gegründet. Sein zentrales Anliegen war die Suche nach einer qualitätvollen ornamentlosen und schlichten Formgestaltung, die weit über die Industrieproduktion, einschliesslich der Architektur, gehen sollte - im Zusammenwirken von Kunst, Industrie und Handwerk. Zu den Mitgliedern der letzten hundert Jahre zählten u. a. Otto Bartning, Peter Behrens, Egon Eiermann, Lyonel Feininger, El Lissitzky, Ernst May, Julius Posener, Paul Renner, Ludwig Mies van der Rohe, Hans Scharoun, Anton Stankowski, Henry van de Velde und Edward Weston.