Nur wenige Komponisten haben ein derartig umfangreiches und alle Gattungen abdeckendes Gesamtwerk hinterlassen wie Camille Saint-Saëns. Seine Vokalmusik ist allerdings eher vergessen - sieht man einmal von seinem unverwüstlichen Weihnachtsoratorium (Oratorio de Noël, opus 12) ab. Doch Saint-Saëns, der von 1852 an Organist in verschiedenen Kirchen von Paris war, hat daneben eine ganze Reihe kleinerer kirchenmusikalischer Werke komponiert: Vertonungen für verschiedenste Besetzungen, sicherlich zum gottesdienstlichen Gebrauch bestimmt. Dazu zählt auch sein Ave verum für vierstimmigen Chor (mit Orgel ohne Pedal, ad libitum). Es ist ein schlichter, aber harmonisch reicher Satz, der das Chor-Repertoire erweitert und eine stimmungsvolle Alternative zu den gängigen Ave-Vertonungen bietet.
